“Ich bin um die ganze Welt gereist – und hier finde ich sie, die absolute Perle”, schwärmte meine Freundin Britta, nachdem ich sie das erste Mal mit in mein Paradies genommen habe – nach Losinj. Die ganze Ecke im Norden Kroatiens – die Kvarner Bucht – ist nicht so mondän wie der Süden, aber dafür wartet sie mit urtümlichen Superlativen und günstigeren Preisen auf. 

von Andrea Kahlmeier

Vor 14 Jahren baute der legendäre Kölner Ringfest-Macher Karl-Heinz Pütz ein Rathaus auf Losinj zum Hotel um und lockte ein munteres Trüppchen aus rheinischen Künstlern und Politikern auf die Insel. Sie kommen auch heute noch, denn die Kvarner Bucht mit der Insel Losinj gehört zur Schatztruhe Kroatiens.

Das Besondere:

Mit 2580 Sonnenstunden zählt die Kvarner Bucht zu den sonnigsten  Urlaubsdestinationen in ganz Europa. Milde Winter, nicht zu heiße Sommer – da kann man´s das ganze Jahr über aushalten. Die Insel Losinj, vor über 110 Jahren offiziell zum Klima-Kurort erklärt, punktet auch heute noch mit Top-Luftqualität.

Unbedingte sehen:

Ein knackiger Athlet gilt in Fachkreisen als absolute Sensation. Die antike Bronzestatue des griechischen Apoksiomen wurde 1999 vor Losinj aus dem Meer gefischt, ist im Vergleich zu anderen fast vollkommen erhalten. Das Kerlchen hat mittlerweile ein eigenes Museum in Mali (Eintritt 50 Kuna, ca. 7 Euro).

Auf die Ohren:

Hört, hört – das Musikfestival im Museumsdörfchen Osor (Mitte Juli bis Mitte August) zieht Klassikfans an. Nach dem Konzert in der “Konoba Kuhinja” einkehren.

Kurios:

Sachertorte und Kaiserschmarrn in Kroatien? Aber sicher! Kaiser Franz Josef und Sissi sei Dank, die sich gerne in der Kvarner Bucht aufhielten. Im Hotel “Miramar” in Opatja stehen die beiden gar in Lebensgröße in der Lobby. Überhaupt gilt für die gesamte Ecke: Man spricht deutsch. Die K.-u.-K.-Monarchie hat nicht nur bei den prachtvollen Villen ihre Spuren hinterlassen.

Natur erleben: 

Mit etwas Glück sieht man die Weißkopf-Adler, die im Dörfchen Orlec nisten – oder die Delfine vor der Küste in Veli (Dolphin-Watching-Ausflüge mit Skipper kann man im Meeresschutzzentrum “Blue World” buchen, Familienkarte ca. 130 Euro). Für Taucher: Das kristallklare Meer mit Korallen, Fischschwärmen und Schwämmen lockt.

Aktiv werden:

Wanderschuhe an und ab auf den Televrin (588 m), den höchsten Berg der Insel. Am besten über den Höhenzug zurück nach Osor. Es riecht dabei nach Currykraut, trockenem Holz, Rosmarin und zig unbekannten Kräutern – Losinj trägt den Beinamen Heilkräuterinsel. Zurück in Nerezine ein Bad in der Galboka-Bucht nehmen, dann die Hängematte im Kiefernwäldchen aufspannen – und relaxen!

Übernachten:

In Nerezine im “Televrin” (3 Sterne, 30 bis 60 € pro Person) oder im “Appartement Residence Galboka” (ca. 200 € für 2 Personen). Ganz nobel: das Hotel Bellevue in Mali (5 Sterne, DZ ab ca 250 €) oder das Hotel Punta in Veli mit 13 Tennis-Sandplätzen (DZ 130 €). Auf dem Festland: Das “Miramar” in Optja (4 Sterne, ab 100 € pro Person im DZ.).

Unbedingt probieren: 

Die Pizza mit Spiegelei am Fähranleger in Valbiska (ca. 8 €), Fischplatte im “Mol” (Rovenska-Bucht, ca. 25 €), Oktopus-Salat im “Televrin” (ca. 8 Euro) und die Nationalbeilage Blitva (Mangold-Kartoffel-Mix, ca. 5 Euro).

Das nervt:

Das ewige Umrechnen von Kuna auf Euro – dabei gehört Kroatien doch zur EU.

Das bleibt: 

Dieses Azurblau des Meeres vergisst man nie.

 

Quelle: Express / Andrea Kahlmeier